Oft sind es die kleinsten Füsse,
welche die grössten Spuren hinterlassen.

Interessierst du dich für das Thema Geburt und was das mit der Entwicklung eines Kindes zu tun hat - dann ist dieser Vortrag genau das Richtige für dich!

Im Vortrag spreche ich über die Veränderung in der Geburtshilfe, über steigende Kaiserschnittraten und deren Auswirkungen, über standardisierte Abläufe, welche den natürlichen Geburtsverlauf behindern und ein paar Lösungsansätze wie sich Familien auf eine Schwangerschaft und die Geburt vorbereiten können.

Eine Teilnahme ist kostenlos.
Anschliessend an den Vortrag gibt es eine Austauschrunde und einen kleinen Apéro.

Ich freue mich auf einen spannenden Abend!

Halten

das heisst
nicht weiter - nicht näher - nicht einen Schritt
oder heisst Schritt halten
ein Versprechen - mein Wort
oder Rückschau
Halten - dich
mich zurück - den Atem an - mich an dich
dich fest
aber nicht dir etwas vorenthalten
Halten - dich in den Armen
in Gedanken - im Traum - im Wachen
dich hochhalten
gegen das Dunkel
des Abends - der Zeit - der Angst
Halten - dein Haar mit zwei Fingern
deine Schultern - dein Knie - deinen Fuss
sonst nichts mehr halten
keinen Trumpf - keine Reden
keinen Stecken und keinen Stab

- Erich Fried -

Was ist eine Doula?

Der Begriff Doula kommt aus dem altgriechischen und bedeutet Dienerin der Frau. Doulas gibt es seit jeher, früher hat man sie nur nicht so genannt. Um 1850 war eine Spitalgeburt eine Seltenheit. Nur Familien, die sich eine Hausgeburt nicht leisten konnten, gingen in sogenannte Entbindungsstationen. Geburt war Frauensache - Doula war die Grossmutter, die Mutter, die Schwester, die Freundin!

Als immer mehr Geburten im Spital stattfanden und Frau nicht mehr in ihrer gewohnten, heimischen Umgebung war, nahm sie ihren Mann mit, um sich in der fremden Umgebung wohler zu fühlen. Zusätzlich gab es früher keine Ärztinnen, Geburt war also nicht mehr Frauensache. Hebammen wurden erst allmählich Teil des Klinikpersonals.

Im 20. Jahrhundert wurde Geburt immer mehr pathologisiert. Die Kaiserschnittrate stieg bei gleichbleibender, tiefer Säuglingssterblichkeit. Man muss deshalb annehmen, dass viele Kaiserschnitte medizinisch nicht notwendig sind (Wunschkaiserschnitte ausgenommen). Der Hebammenmangel ist in aller Munde!

Nachdem in Amerika der Begriff Doula schon länger bekannt ist, weil es da viel weniger Hebammen gibt, wurde er irgendwann auch in unseren Breitengraden immer populärer.

Meiner Meinung nach ist das eine logische Konsequenz der heutigen Situation. Ich finde es wichtig, dass du als schwangere Frau bereits in der Schwangerschaft eine Ansprechperson hast, die dich bei allen Fragen/Unsicherheiten auffangen und begleiten kann. Und zwar nicht dein/e Frauenärztin/Frauenarzt, sondern eine nicht medizinische Fachperson, die sich jedoch in der Geburtshilfe gut auskennt und dich insbesondere emotional und mental begleiten kann - eine Person, die Zeit hat!

Es kann für dich sehr wertvoll sein, dich bereits in der Schwangerschaft mit dem Thema Geburt auseinanderzusetzen, wodurch du ein tiefes Vertrauen in dich und deinen Körper aufbauen kannst, damit du dich dann bei der Geburt komplett fallen lassen kannst.

Bei der Geburt findet ein gewisser Kontrollverlust statt, auch hier darfst du im Vertrauen sein, dass dein Körper weiss, was er tut. Ein komplettes Loslassen ist bei der Geburt essenziell!

Weil ich bei der Geburt meiner Tochter selbst erlebt habe, wie wichtig eine liebevolle und stetige Begleitung ist, entstand bei mir die Vision, Doula zu werden und Frauen/Paare während dem so vulnerablen und transformierenden Prozess zu begleiten.

Weshalb eine Doula?

Weil du damit eine auf dich abgestimmte Geburtsvorbereitung geniesst und eine Ansprechpartnerin bei Fragen/Unsicherheiten hast. Eine Freundin auf Zeit, die dich während der Geburt begleitet, deine Wünsche achtet, vermittelt, falls dies nötig sein sollte und zu 100% das Beste für dich und dein Baby möchte.
Ein offenes Ohr im Wochenbett und zwei helfende Hände, wo auch immer diese gerade gebraucht werden.

Sei es dir Wert und suche dir eine Doula, mit der du dir vorstellen kannst, diesen wunderbaren Weg zu gehen.

Das zeigt eine Cochrane Studie aus dem Jahr 2017 bei einer kontinuierlichen Begleitung einer Doula:

60%

weniger Nachfrage nach einer PDA

50%

weniger Kaiserschnitte

41%

weniger Verwendung von Saugglocke oder Zange

39%

weniger Gebrauch von wehenfördernden Mittel

33%

tieferes Risiko, unzufrieden zu sein oder die eigene Geburtserfahrung negativ zu beurteilen

28%

weniger Nachfrage nach Schmerzmitteln

25%

kürzere Geburtsdauer